Jedes Paar darf in der Kleidung seiner Wahl vor den Traualtar treten, ein weißes Brautkleid ist bei einer kirchlichen Trauung nicht vorgeschrieben.
Das klassische Bild von der Braut in Weiß ist tief mit unserer Vorstellung von einer kirchlichen Hochzeit verbunden. Doch niemand verwehrt es der angehenden Ehefrau, in einem anderen Outfit vor den Traualtar zu treten. Auch wenn das weiße Hochzeitskleid immer noch Standard ist, sieht man inzwischen auch cremefarbene, rote und grüne Modelle in den Geschäften für Brautausstattungen. Die Farbe Weiß für die Braut symbolisierte in früheren Zeiten ihre sexuelle Unberührtheit. Zumindestens war das in wohlhabenden und adeligen Kreisen so, denn nur diese konnten sich ein Hochzeitskleid leisten. Ärmere Schichten heirateten in der regionalen Tracht oder in ihrem Sonntagsstaat.
Im Süddeutschland wird heute wieder gerne in Trachtenkleidung geheiratet, ohne dass dies als Fehlgriff gesehen wird. Für ältere Bräute, die den Segen der Kirche für ihre Verbindung wünschen, empfiehlt sich ein elegantes Kleid in zurückhaltenden Farben. Der weiße Prinzessinnentraum ist ein Stil, der der jungen Generation vorbehalten bleiben sollte. Allgemein wird auch außergewöhnliche Hochzeitskleidung von den Kirchen akzeptiert. Wer allerdings in Motorradkluft oder Reiteranzug heiraten möchte, sollte das vorab dem Pfarrer ankündigen. Grundsätzlich gilt: Alles ist erlaubt, was die Bedeutung der Zeremonie respektiert und das religiöse Empfinden nicht verletzt.